12.08.2023

Dur/Moll-Dreiklänge - Griffe/Voicings - Akkordfamilien und Akkordfolgen

Ausführliches Theorie Tutorial zum Thema

*AKKORDISCH BEGLEITEN*

aus meinem Onlinekurs "Erstes Harfenjahr" (Video)

Dieses Video-Tutorial eignet sich super für Harfenspieler, die das Spiel nach Akkorden, das Song-Begleiten mit Begleitpattern und das Akkord-basierte Improvisieren noch besser verstehen wollen.

Ich gebe Antworten auf die Fragen:

  • "Wie hängen Melodie und Akkorde zusammen?"
  • "Was sind Dur- und Moll-Dreiklänge?"
  • "Was hat es mit den Akkord-STUFEN auf sich?"
  • "Welche Unterschiede haben die verschiedenen Dreiklänge?"
  • "Welche Voicings und Griffe eignen sich für die Harfe?"
  • "Welche Dreiklänge gehören zusammen wie eine Familie?"
  • "Was muss ich bei Akkordfolgen in Moll auf der Harfe beachten und welche Tricks gibt es für die Begleitpattern?"

Ich wünsche Euch viel Spaß mit dem Video und freue mich über jedes "Like" oder Abonnement meines Kanals.

Hier findest Du übrigens alle Informationen zu dem ausführlichen Onlinekurs "ERSTES HARFENJAHR".

16.06.2023

Am 26. Juni 2023 beginnt der 2-wöchige Onlinekurs "Improvisations Marathon" und als Countdown veröffentliche ich hier unterschiedlichste Inspirationen zum Thema Improvisation. :-)

Direkt zur Kursseite "Improvisations Marathon"

1. Improvisation als Meditation

Was kann man alles mit Improvisation “machen”? Z.B. einfach drauflos spielen - mit nur einem winzigen Einfall oder “Baustein” (siehe Video).

In diesem Video zeige ich, wie ich fünf Minuten lang über eine Quinte improvisiere. Das ist super, wenn Ihr z.B. nach einem langen Arbeitstag runterkommen wollt, oder wenn Ihr eine meditative Stimmung zaubern wollt - für Euch selbst oder für andere.

Was meint IHR? Fällt Euch Improvisieren leicht? Oder noch nie probiert? Ich wäre super gespannt zu wissen, ob Euch das Video anspricht/weiterhilft (oder nicht) :-)


2. Man kann Akkordfolgen von tollen Songs “klauen” und ganz einfach eigene Songs darüber schreiben!

In diesem Video zeige ich Euch, dass viele bekannte Songs auf ein und derselben Akkordfolge aufgebaut sind, und wie ich mit dieser Akkordfolge meinen eigenen Song “These Voices” geschrieben habe. (Hier geht es übrigens zum Song: "These Voices" (Home recording quality)


Akkordfolgen lernen und erkennen - sich Begleitpattern dazu zurechtlegen - Melodien darüberlegen: all das sind Teile von “Improvisation” (zumindest so, wie ich es definiere)! Und damit hat man so viele tolle Möglichkeiten!


3. Mit "Flow"- oder "Wasserfall"-Pattern sind leicht zu spielen, klingen auf der Harfe immer toll und man kann damit super improvisieren!

In diesem Video zeige ich Euch, was "Wasserfall"-Pattern sind und warum meine Schüler sie so sehr lieben! Denn auf der Harfe gibt es Dinge, die zwar leicht klingen, aber sehr schwer zu spielen sind. Und es gibt Dinge, die toll und "schwer" klingen, obwohl sie recht einfach zu spielen sind! Unter diese Kategorie fallen die "Wasserfall"-Pattern.

Harfenspieler lieben sie, weil sie z.B. dabei träumen können, sich gehen lassen können. Oder auch, weil sie damit jedes Publikum um den Finger wickeln können :-)


4. 8 Gründe, warum Improvisation im Harfenunterricht so toll ist!

Improvisation im Harfenunterricht bringt so viele Vorteile mit sich und kann für ein kreatives, freudiges Unterrichtsklima sorgen. Darüberhinaus stärkt Improvisation das Rhythmusempfinden und hilft dabei, die vielfältigen Bereiche der Musiktheorie besser zu verstehen.

In diese Video speziell für Harfenlehrer erkläre ich, wie man die verschiedenen Bereiche im Unterricht "abdecken" kann und was das alles für Vorteile hat. Darunter sind die Themen Arrangieren, Komponieren, Improvisieren, Bandspiel/Begleiten, nach Gehör spielen, Stufensysthem/Quintenzirkel, Akkordgriffe/Voicings.


Bist Du Harfenspieler*in und willst mehr über Improvisation lernen?

-> am Samstag, den 24. Juni gibt es 2 KOSTENLOSE Online-Schnuppersessions, die gleichzeitig die Startschuss-Sessions sind für den Marathon. Alle Infos und den Link zur Anmeldung bekommt Ihr über den Button:

"Startschuss Improvisations Marathon"

11.05.2023
Unendliche Möglichkeiten für Dein Harfenspiel mit diesen 3 leichten Begleitmustern im 3/4-Takt (Video)

Würdest Du gerne Deine Lieblings-Songs auf der Harfe begleiten? In meinem neuen Youtube-Video zeige ich 3 einfache Begleitpattern im ¾-Takt, die Du sofort auf der Harfe spielen kannst.

Vielleicht bist auch Du schon einmal auf ein Lied gestoßen, das Du sooo gerne auf der Harfe begleiten würdest - doch Du wusstest nicht, wie, bzw. Du hast einfach keine Harfennoten dazu gefunden.

Dabei ist das Begleiten von Liedern und Songs auf der Harfe eigentlich ganz einfach - wenn man nur weiß, wie! Ein paar kleine Kniffe/Dinge muss man sich klar machen und schon können wir, genauso wie die Gitarrenspieler am Lagerfeuer, unsere Lieblings-Songs auf der Harfe akkordisch begleiten.

Ich wünsche Euch viel Spaß mit dem Video und freue mich über jedes "Like" oder Abonnement meines Kanals.

03.05.2023

Was schaffe ich es, "Magie" in mein Spiel zu holen?

(Einladung zu Online-Workshop am 13. Mai 2023)

Stellt Euch einmal AI (“Artificial Intelligence”=künstliche Intelligenz)-Musik vor. Eine Aneinanderreihung korrekter Töne, mit korrekter Dynamik (Spiel mit der Lautstärke) und Agogik (Verlangsamung und Anziehen des Tempos). Diese “Musik” wäre wahrscheinlich interessant, vielleicht auch schön, wenn es eine schöne Komposition ist. Doch es fehlt vermutlich das “Leben”.


Das “Leben” in echter, vom Menschen gemachter Musik, ist nämlich das spontane, kaum merkliche, aber umso effektivere Reagieren auf Empfindungen und Stimmungen. Entweder auf die eigenen, oder die des Publikums. Nach spontanem Empfinden können wir übertreiben, hervorheben, untertreiben, runterfahren, beruhigen, hypnotisieren, mitreißen, und mit unserem Instrument “zaubern”.


Beim Erlernen eines Instruments kann man leicht in die “Falle” tappen, sich ausschließlich auf die richtigen Töne und die richtige Haltung zu konzentrieren. Doch ich finde es genauso wichtig, von Anfang an zu lernen, die Musik zu spüren und durch die Musik etwas auszudrücken. 


Das braucht ein bisschen Mut. Denn der kreative Spielraum ist hier viel größer, als er es bei dem reinen “Korrekte-Töne-Abliefern” ist. Doch tatsächlich ist es so, dass je mehr wir in unserer Musik von unserer Seele zeigen, desto interessanter und berührender wird die Musik. Auch wenn es sich erst mal komisch, peinlich, oder verwundbar anfühlt.


Wie genau funktioniert das aber? Eigentlich sind es nur minimale, zusammenhängende Veränderungen in Rhythmus, Lautstärke und Klangfarbe. Diese 3 Elemente sind die Hauptzutaten für “Magie” beim Spielen.


Es ist schwierig, diese minimalen Feinheiten im Unterricht zu erklären. Man könnte sagen: "Spiele hier ein wenig lauter, diesen Ton minimal verzögern, hier die EINS besonders betonen” etc. Und doch ist es schwierig, mit solchen Anweisungen ein stimmiges “Ganzes” zu erschaffen. 


Schon besser funktioniert es, wenn wir mit Bildern und Vorstellungen arbeiten: “Stelle Dir vor, diese Melodie ist ein Gummiband, das Du dehnen und wieder zusammenziehen kannst”. Oder: “Stell Dir vor, bei jeder “EINS” springt ein Tänzer in die Luft und fliegt im Bogen, bis er beim nächsten Ton mit zwei Tanzschritten leicht wie eine Katze landet”.


Allerdings kann ein Lehrer aber nicht in die “Seele” des Schülers gucken und weiß nicht, was der Schüler bei einem bestimmten Musikstück empfinden/hervorheben will. So können wir als Lehrer fragen: “An was denkst Du bei diesem Stück? Welche Stelle berührt Dich? Kannst Du Dir Bewegungen zu dieser Musik vorstellen? Oder eine Landschaft/ein Bild/eine Szene aus einem Film?” So können wir Vorstellungen herauskitzeln, mit dessen Hilfe die Musik gleich ganz anders klingt - ohne dass wir konkrete Spielanweisungen geben mussten. 


Ganz wichtig ist jedoch auch unsere Hörerfahrung. Dass wir lernen, aktiv zuzuhören und versuchen, das Gehörte dann auf unser Instrument zu übertragen. Wer viel Klassik hört (auf eine aufmerksame, “aktive” Weise, dem wird es leichter fallen, klassische Phrasen stimmig zu gestalten. Wer viel Jazz hört, der wird viel leichter in einen jazzigen Groove kommen. 


Doch auch beim Hören ist es wichtig, dass wir es AKTIV tun, also auf bestimmte Sachen achten. Z.B. können wir versuchen, auf den Bass zu hören (kann ich die Harmonien und den Verlauf der Basslinie verfolgen?). Oder auf den “Groove” (-> wie artikulieren sie?). Oder auf Instrumentierung, Phrasierung, Lautstärke, Dynamik, Agogik. Auch wenn uns etwas besonders gut gefällt, können wir analysieren, WARUM das so ist? Woran liegt es? Wenn wir das verstehen, dann können wir versuchen, diese Elemente auf unser Instrument zu übertragen


Die Musik hört nicht bei den korrekten Tönen auf. Sie fängt dort erst an!

In diesem Video hörst Du Melodie und Begleitpattern, die wir im Online-Workshop "zum Schwingen bringen":

20.04.2023
Du willst mit dem Harfespielen beginnen?

Antworten auf die 10 wichtigsten Fragen rund ums Harfespielen

Hier findest du Antworten auf die 10 wichtigsten Fragen rund ums Harfelernen mit allen Infos zu Kosten, Spielart, Anfängerharfen, Noten, Harfengeschäften u.v.m.

Was gibt es für Harfen und welche Harfe ist für Anfänger geeignet? Was für Musik kann man auf der Harfe spielen? Wo findet man Harfenunterricht, Online-Kurse oder Lehrbücher für Autodidakten? Wie sehen Harfennoten aus? Wie genau spielt man Harfe? In welchem Alter kann man mit dem Harfespielen beginnen? Wo kauft man Harfennoten? Was für Zubehör braucht man fürs Harfespielen? Wie transportiert man eine Harfe? Wo kann man Harfen kaufen oder mieten und was kostet das?

All diese Fragen beantworte ich Euch in diesem Tutorial extra für Anfänger auf der Harfe oder Leute, die gerne Harfe spielen möchten und überlegen, was wohl die ersten Schritte sind. Solltest Du noch weitere Fragen haben, schreibe gerne in die Kommentare. Ich werde mich bemühen, alle Fragen zu beantworten!

29.03.2023

Kann man Rhythmus als Erwachsene(r) noch lernen?

Hier geht es zu zwei Youtube-Videos zu den absoluten Rhythmus-Basics =>

Kennt Ihr es, bei einem Thema “abgehängt” zu werden? So ging es mir in der 12. Klasse im Fach Physik. Bis dahin kam ich gut mit, doch irgendwann verpasste ich EINEN Zusammenhang und ab da verstand ich nichts mehr. So sehr ich es auch versuchte. Gottseidank konnte ich das Fach dann zum Ende des Jahres abwählen 🙂 (mit ziemlich schlechtem Gewissen, da mein Papa und Opa mit Leib und Seele Physiker waren).


Vielen Harfenspielern geht das so beim Thema Rhythmus - und zwar oft gleich zu Beginn ihrer Harfenlaufbahn. Sie lernen zwar Stücke und Übungen und wie man ordentlich die Saiten zupft, doch wissen sie nie so genau, wielange jetzt eine halbe Note klingen soll. Sie verzweifeln an den Notenwerten (und übergehen sie am Ende) und vorallem können sie den Rhythmus innerlich nicht SPÜREN.


Ich finde das furchtbar schade. Denn den Rhythmus/den Groove zu spüren und beim Spielen damit EINS zu sein, ist eine wunderschöne Erfahrung. 


Manche Harfenspieler sind zwar manchmal etwas niedergeschlagen, dass Rhythmus einfach nicht ihre Stärke ist, aber es stört sie nicht groß. Sie sind zufrieden mit dem, WAS sie können und möchten gerne in ihrer Komfort-Zone bleiben. Zuhause im Wohnzimmer beschwert sich ja keiner, wenn der Rhythmus nicht so klingt wie es in den Noten steht - und das Harfespielen kann trotzdem Freude machen. Das ist völlig in Ordnung!

 

Aber es gibt durchaus Wege, um ein Rhythmusgefühl zu entwickeln! Ohren auf und üben. Es ist nicht Eure Schuld, wenn Ihr kein Rhythmusgefühl habt. Es wurde Euch nie beigebracht. Manche Kinder werden von ihren Eltern zum Tanzen, Turnen, zur Rhythmischen Sportgymnastik, zum Schulorchester und zur Musikschule geschickt (Danke, Mama!). Sie “atmen” dort täglich den Puls, stampfen den Rhythmus mit den Beinen, lernen, auf die Musik zu hören und sich dazu zu bewegen. Jahrelang. Oder denkt an Kinder in Brasilien, die schon mit 3 Jahren den Samba tanzen.


So etwas kann man als Erwachsener nicht in ein paar Momenten aufholen. Auf Puls und Rhythmus zu achten, ihn zu hören, zu spüren und sich innerlich und äußerlich dazu zu bewegen, ist eine Trainingssache! Und wie bei jedem neuen Feld, ist es am Anfang super schwer. Wir HÖREN einfach nichts, SPÜREN nichts. Aber: wer es immer wieder und unvoreingenommen versucht (vorallem auch auf unterschiedliche Art, mit unterschiedlichen Ansätzen), der wird Fortschritte machen. Versprochen!


JEDER MENSCH IST RHYTHMISCH UND KANN RHYTHMUS ERLERNEN. Wir müssen diesem Lernfeld einfach nur genügend Zeit und Raum geben. Viele, die mit der Harfe beginnen, wollen möglichst schnell handfeste “Fortschritte” sehen und möglichst viele schnelle Töne und Stücke spielen. Das ist verständlich - unsere Gesellschaft ist auf rasche Fortschritte und Ergebnisse ausgerichtet. Doch der eigentliche Grund, Musik zu machen, ist ja nicht, “gut” und “schnell” zu sein, sondern es ist der Genuss beim Spielen, der “Flow”, wenn man mit dem ganzen Körper die Musik spürt, verinnerlicht, in dem Moment neu erfindet und sich kreativ ausdrückt.


Ich halte es deshalb für viel wichtiger, erst einmal ein Grundgefühl und Grundverständnis für die Strukturen der Musik zu vermitteln. So dass man quasi “parallel” mit dem Erlernen des Instruments auch lernt, die Musik komplett in ihrer Struktur zu begreifen und zu fühlen. Dazu zählt ebenso der Rhythmus, wie auch das Verständnis vom Zusammenspiel von Melodie und Akkorden.


Auf diesem “parallelen” Lernen von Instrument und allgemeinem Musik- (und auch Rhythmus-)Verständnis habe ich meine spezielle Lehrmethode “Verrückt nach Harfe” aufgebaut, die ich in meinen großen Onlinekursen “Erstes Harfenjahr” und “Zweites Harfenjahr” vermittel. Und das Tolle? “Meine” Teilnehmer lernen nicht nur, ab sofort tolle Spielstücke nach Noten zu spielen, sondern sie lernen ganz “nebenbei” auch das Spiel nach Akkorden, das Begleiten, das Improvisieren  - und sie entwickeln dadurch eben auch Schritt für Schritt ein Gefühl und Gespür für den Rhythmus. Nicht immer sofort. Aber stetig und aufbauend. Denn von allen Seiten - beim Begleiten, beim Improvisieren, bei den Spielstücken, sogar bei den Aufwärmübungen - wird immer wieder trainiert, auf den Puls zu achten, zuzuhören, den Takt zu hören und Rhythmen erstmal zu klatschen und wirklich zu verstehen, bevor wir sie an der Harfe umsetzen. 

Übrigens gibt es zwei tolle Übungen, die wirklich jede(r) machen kann, um sein/ihr Rhythmusgefühl zu trainieren:


  • Musik, z.B. im Radio, hören und versuchen, mit Fuß oder Fingern den Puls/Beat mitzuschlagen.
  • Beim normalen Gehen bewusst auf den Rhythmus der Füße achten und die Schritte vielleicht in 3er oder 4er Gruppen gruppieren (innerlich zählen “eins, zwei, drei, vier” und die jeweilige “eins” betonen).


Glaubt mir: Wenn Ihr das regelmäßig macht, wird sich für Euch etwas verändern und Ihr werdet im Alltag immer aufmerksamer für Pulse und Rhythmen!

23.03.2023
5 häufige Fehler in der Fingertechnik beim Harfespielen (Video)

In diesem Tutorial mit Erklärung für die richtige Handhaltung und Fingertechnik an der Harfe zeige ich die 5 häufigsten "Fehler", die Neulinge an der Harfe machen und worauf DU achten kannst, um ohne Einschränkungen und Schmerzen (und so schnell Du willst) Harfe zu spielen.

Eine gute Spieltechnik ist auf der Harfe gar nicht so ohne - und gleichzeitig aber so wichtig, um später eine Leichtigkeit (und Schnelligkeit) beim Harfenspiel zu erlangen. Warum das so ist, welche feinen Nuancen in der Haltung es gibt und wie genau Du langfristig auf eine gute Fingertechnik achten kannst, erfährst Du im Video.

14.03.2023

Fingersatz, Einlegen, Binden

Wie macht man einen guten Fingersatz für ein Harfen-Stück? Wie legt man die Finger richtig ein? Was bedeutet “Binden” auf der Harfe?

In diesem Video erkläre ich Euch die Grundlagen der “klassischen Harfentechnik”: wie man einen guten Fingersatz macht, wie man am besten einlegt (und was das bedeutet) und wann man besser “bindet”. Eine gute Spieltechnik ist auf der Harfe gar nicht so ohne - und gleichzeitig aber so wichtig, um später eine Leichtigkeit (und Schnelligkeit) beim Harfenspiel zu erlangen. Warum das so ist, welche Vorteile und Nachteile das Einlegen hat und wie genau Du es üben kannst, erfährst Du im Video.

Möchtest Du noch zusätzliche Fingersatz-Tipps zum Video - und das Ganze in Schriftform? Dann kannst Du gerne mein PDF “Fünf Goldene Fingersatzregeln” herunterladen.

07.03.2023
Eklärung der gängigsten Harfentypen (Video)

Keltische Harfe oder Pedalharfe? Akustische Harfe oder Elektroharfe? Sind Hakenharfe und Keltische Harfe dasselbe? Welche Harfe brauche ich, wenn ich Jazz, Pop oder Crossover auf der Harfe spielen möchte? Wieviele Saiten sollte meine Harfe haben und was ist der Unterschied zwischen Darmsaiten, Carbonsaiten oder Nylonsaiten bei Harfen? In diesem Video möchte ich Euch erklären, was es so für gängige Harfen gibt und was Ihr beim Harfenkauf beachten könnt.

03.03.2023
Wie kann man zu einer glücklichen und erfüllten Übe-Routine finden?


Es kann hilfreich sein, sich vorher ein paar Sachen klarzumachen:

1. DU TICKST ANDERS ALS ANDERE
Wir alle sind unterschiedliche Typen. Manche von uns sind routinierte “Overachiever”. Sie sind es gewöhnt, immer durchzupowern und ihre Ziele auch schneller als alle anderen zu erreichen. Sie werden leicht ungeduldig und bleiben gerne in ihrem Turbo-Tempo. Andere hingegen sind von Natur aus sorgfältig und genau. Ihnen fällt es leicht, sich gewissenhaft einer Sache zu widmen, doch sie haben Hemmungen, auch mal über ihren Schatten zu springen und stehen sich manchmal selbst im Weg.

Manche von uns sind musikalisch vorgebildet. Sie haben vielleicht schon als Kind damit begonnen, Musik zu machen und zu üben und haben sowohl große Kenntnisse in der Musiklehre, als auch darin, wie sie gut und effektiv üben können. Andere sind vielleicht genau das Gegenteil: Sie haben nie Musik gemacht und vielleicht wurde ihnen auch immer mal wieder gesagt, sie seien unmusikalisch. Als Erwachsene haben sie beim Lernen eines Instruments nicht nur alle Elemente der Musiklehre neu mitzulernen, sondern sie müssen auch gegen eine Menge innerer Vorurteile ankämpfen, die sie vielleicht ihr Leben lang geprägt haben (“Du kannst nicht singen” “Du hast kein Rhythmusgefühl” “Musik ist nichts für Dich”).

Manchen von uns fällt es leicht (bzw. sie haben es gelernt), sich selbst so zu akzeptieren, wie sie eben sind und sie können voller Energie ihren Weg gehen. Andere haben starke Prägungen wie “es zu sein hat” und es fällt ihnen schwer, einen Weg zu finden, der ihnen selbst gut tut (und sich nicht nur nach den Anforderungen richtet, von denen ihnen gesagt wurde, sie seien die einzig richtigen).

FAZIT: Je weniger Du Dich vergleichst, je besser Du Deine individuellen Stärken kennst und je geduldiger und liebevoller Du mit Dir selbst bist, desto besser!

2. WAS IST DEIN ZIEL MIT DER HARFE?
Wir alle haben unterschiedliche Ziele und Vorstellungen davon, was wir mit unserem Instrument wollen. Was möchtest DU?

  • hauptsächlich improvisieren, nur im “Flow” sein?
  • Handfestes erreichen und immer neue (und schwierigere) Stücke üben?
  • Einfach nur Deine Lieblings-Songs und -Stücke spielen und genießen?
  • In einer Band/Combo spielen?
  • Überwiegend in einem bestimmten Genre spielen (Irish, Pop, Jazzig, Geistlich usw.)?
  • Einen Mix aus Allem?
  • Möglichst viel Repertoire haben, um regelmäßig aufzutreten?
  • Nur für Dich selbst spielen, zum Ent-stressen?

FAZIT: Du musst nicht dieselben Ziele haben wie andere und Du darfst selbstbewusst entscheiden, worauf Du Dich konzentrieren willst (und was Dich nicht interessiert).

3. STÜCKE ZU LERNEN DAUERT AUF DER HARFE VIEL LÄNGER 
Harfe zu spielen (nach Noten) ist unglaublich komplex und langwierig. Viele wissen das zunächst nicht und fühlen sich “schlecht”, wenn das Erlernen von Stücken länger dauert als sie es angenommen haben (oder z.B. länger dauert als bei anderen Instrumenten). Alleine schon, sich das klarzumachen (und die Versicherung, dass es anderen ganz genauso geht), kann helfen, sich besser zu fühlen und sich mehr Ruhe beim Üben zu gönnen.

Hier brauchen wir vorallem Hilfen, wie wir unsere innere Einstellung ändern können. Von “Du bist langsamer als andere”, “Du bist untalentiert”, “Du kannst das sowieso nicht” hin zu einem mehr befriedigendem Gefühl: “Ich habe jetzt zwei Stunden Zeit, um an der Harfe zu entschleunigen und allen Stress, den ich aus der Arbeit kenne, loszulassen”.

4. ES GIBT UNTERSCHIEDLICHE ÜBE-ARTEN
Es gibt unterschiedliche Übe-Arten, die unterschiedlichen Energie-Aufwand von uns erfordern. Diese Übe-Arten zu kennen, kann uns helfen, die für uns richtige Kombination rauszusuchen. So gibt es zum Beispiel:

  • Konzentriertes Üben einer bestimmten Stelle/eines bestimmten Takts (vorallem bei neuen Stücken). Diese Art zu Üben ist wohl am anstrengendsten und etwas “stupide”, da es darum geht, winzig kleine Abläufe so (unendlich oft) zu wiederholen, bis sie sich unser Körper als Routineablauf einprägt. Hier ist die Kunst, alle “Hürden” zu identifizieren, sich zunächst auf EINE davon zu beschränken und diese so oft zu üben, bis es keine Hürde mehr ist und man Kapazität für die nächste “Hürde” hat. An der Harfe ist so eine “Hürde” meistens der Sprung zu einem neuen Griff, bzw. das Einlegen/Binden zu einem neuen Griff. Achtung: Die meisten von uns, für die Harfe-Spielen neu ist, haben eine große Ablehnung gegen dieses kleinschrittige Üben, da es gefühlt so viel Zeit kostet. Auch hier kann es sehr hilfreich sein, die innere Einstellung zu ändern von “Das dauert eeeewig, ich will lieber gleich das ganz Stück spielen und hören” zu “ich mache das 5 Minuten jeden Tag, genieße diese intensive Arbeits-Zeit und weiß, dass ich damit Schritt für Schritt und solide vorwärtskomme”.
  • Spielen von bereits gelernten Stücken, einfach zur Freude und ohne sich groß konzentrieren zu müssen. Das bringt einen zwar nicht unbedingt weiter, macht aber großen Spaß und fühlt sich gut an (das ist nicht zu unterschätzen!).
  • Improvisation. Improvisation ist wunderbar, um den Kopf z.B. nach einer intensiven Übe-Phase frei zu kriegen. Sie trainiert außerdem Bereiche, die beim Üben an den Noten oft zu kurz kommen, wie das Bedenken von Strukturen, das Denken in Akkorden, die tiefere Verwurzelung im Rhythmus und das Genießen/sich Hingeben, bwz. das Vertrauen auf die eigene musikalische Stimme und Führung. Mit “Improvisation” ist nicht gemeint, “irgendwas” zu spielen, sondern sich bestimmte Strukturen (Taktart, Groove, Akkordfolge) zurechtzulegen, in deren Rahmen man z.B. kleine Bausteine/Pattern frei zusammensetzt.
  • Vom-Blatt-Spiel. Vom-Blatt-Spiel ist sehr beliebt und wird oft als die einzige Übemethode gesehen. Es kann wunderbar sein, um einen Eindruck von einem Stück zu bekommen, erste Emotionen damit zu erleben oder einen Überblick über schwierige und leichte Passagen zu bekommen. Doch sollten wir das Vom-Blatt-Spiel nicht mit Üben verwechseln, da hier so viele und komplexe Abläufe geschehen, dass es unserem Gehirn unmöglich ist, sich irgendetwas davon zu merken. Was am Ende heißt, dass wir das Stück dadurch beim zweiten Mal kaum besser spielen werden als beim ersten Mal.
  • Interpretationsarbeit/Feinschliff. Hier würde man z.B. eine Stelle, die rhythmisch und griff-technisch schon gut sitzt, in Bezug auf Dynamik und Gestaltung verfeinern und am Ausdruck arbeiten. Das kann man z.B. tun, indem man sie mehrmals durchgspielt und verschiedene Phrasierungen/Betonungen/Lautstärken ausprobiert. Diese Art von Üben ist ähnlich Energie-fordernd wie der erste Punkt, doch ist hier der Fokus mehr auf der Gestaltung, also auf der eigenen Kreativität und dem eigenen Geschmack, als auf den rein technischen Abläufen.
  • Üben größerer Abläufe/Generalproben. Wenn wir Stücke in kleinen Teilen geübt haben, ist es Zeit, diese zusammenzusetzen und zu üben, konzentriert durch das ganze Stück zu kommen, bzw. das Stück vorspielreif zu üben. Auch hier werden nochmal ganz andere Bereiche unseres Gehirns gefordert.
  • Aufwärmübungen/Reine Technikübungen. Ich selber spiele mich z.B. oft mit Tonleitern oder Arpeggienübungen warm. Ich liebe das - denn dabei werden zwar meine Finger trainiert (Schnelligkeit, Kondition, Muskeln, Feinmotorik), ich kann jedoch auch gleichzeitig “träumen” und muss mich nicht so super konzentrieren. 

Wie also kannst Du nun für Dich einen Weg finden, gut und freudig zu üben?


ERSTENS: vergleiche Dich nicht. Nur weil Deine Freundin 3 Stunden pro Tag übt, muss für Dich nicht dasselbe gelten.

ZWEITENS: setze Dir ein REALISTISCHES Ziel. Auch wenn Du gerne jeden Tag eine Stunde üben würdest, jedoch aus Deiner Erfahrung weißt, dass Du es höchstens 2x die Woche schaffst, dann kann es gut tun, Dir von vornherein 2 Übesessions pro Woche einzuplanen (und nicht mehr). So kannst Du Dein Vorwärtskommen realistischer einplanen, die Übezeit entspannt und konzentriert nutzen und bekommst kein schlechtes Gewissen.

DRITTENS: Überlege Dir, was Du wirklich möchtest. Hast Du Lust auf dieses Stück? Oder spielst Du es nur, weil Dein Lehrer es Dir sagt? Hast Du es vielleicht selber rausgesucht, merkst nun aber, dass es auf der Harfe nicht gut für Dich liegt? Dann darfst Du Deine Meinung ändern! Liegt Dir vielleicht die Improvisation besser? Oder würdest Du Dich am Liebsten beim Singen begleiten? Tut es Dir gut, mehrere Stücke/Dinge parallel zu üben? Oder fühlst Du Dich am wohlsten, wenn Du nur EIN Stück auf dem Notenständer hast? Denk daran: Jeder hat andere Bedürfnisse und es ist Dir erlaubt, verschiedene Sachen auszuprobieren!

VIERTENS: Wenn es Dir schwerfällt, Dich zu motivieren, kann es helfen, einen strukturierten, machbaren (!) Übeplan zu machen, der nicht zu lang ist und in dem sich z.B. anstrengende Übephasen mit “Belohnungs-Phasen” abwechseln. So ein Plan könnte folgendermaßen aussehen:

Wenn Du 30-35 Minuten Zeit hast:

  • (Optional: 5 Minuten Aufwärmen/Fingerübung)
  • 10 Minuten neues Stück in kleinen Portionen üben.
  • 10 Minuten ein weiteres Stück, dass Du schon recht gut kannst, üben (z.B. 1x durchspielen, dann einzelne Stellen rauspicken und verfeinern)
  • 5 Minuten Improvisation oder Durchklimpern von Stücken die Du magst (z.B. vom Blatt oder von früher)


Wenn Du 15 Minuten Zeit zum Üben hast:

  • 5 Minuten neues Stück in kleinen Portionen üben
  • 5 Minuten ein weiteres Stück, dass Du schon recht gut kannst, üben (z.B. 1x durchspielen, dann einzelne Stellen rauspicken und verfeinern)
  • (Optional: 10 Minuten das eine Stück in kleinen Portionen üben und NICHT ein zweites verfeinern)
  • 5 Minuten Improvisation oder Durchklimpern von Stücken die Du magst (z.B. vom Blatt oder von früher)


Weitere kleine Übe-Tipps zum Ausprobieren:

  • Mache unbedingt genügend Pausen, oder unterteile Deine Übezeit von vornherein in mehrere kleine Abschnitte. 3x 20 Minuten können effektiver sein als 1x 2 Stunden. (ABER: Manchen Menschen liegen 2 Stunden am Stück besser. Es ist auch hier Typsache!)
  • Achte unbedingt auf Schmerzen und Unwohlsein und übertreibe es nicht. Mache lieber eine Pause, lockere die betroffene Partie regelmäßig und dehne die entsprechende Stelle bei Bedarf. Achte pingelig genau darauf, regelmäßig zu entspannen (Finger, Handgelenke, Arme, Schultern, Rücken).
  • Das Sitzen an der Harfe ist anstrengend. Mir hilft es sehr, meine Rumpfmuskulatur regelmäßig mit Kräftigungsübungen zu stärken, um Rückenschmerzen oder anderen Überlastungserscheinigungen gegenzuwirken. Auch Ausdauersport hilft mir.
  • Ist Deine Übeecke leicht zugänglich, gemütlich und praktisch eingerichtet und steht die Harfe dort bereit und einladend? Das kann sehr zur Übemotivation beitragen! 
  • Versuche, Deine Harfe 1x die Woche zu stimmen und mit einem Staubtuch abzuwischen. Das ist natürlich kein “Muss”, kann aber sehr zum positiven Gefühl an der Harfe beitragen.
  • Hast Du genügend Licht zum Üben? Kannst Du die Noten und Saiten gut erkennen? Bessere Beleuchtung und das Anschaffen einer Brille haben schon öfter als gedacht für magische Übe-Verbesserungen gesorgt!
  • Es ist völlig normal, wenn Du nicht immer Lust auf Üben hast! Wir alle kämpfen ab und zu mit Lustlosigkeit und mangelnder Motivation. Nimm es nicht zu schwer. Vielleicht kannst Du die Augen aufhalten für eine neue Inspirationsquelle und es wird sich auch wieder ändern. Übrigens *kann* bei Motivationslosigkeit ein knapper, strukturierter Übeplan helfen!